4. September 2011

Liebe Freunde in der Ferne,

nach drei Wochen Kenia melde ich mich mal wieder mit den neusten Updates.

Topse: Die Menschen hier sind echt kreativ:
Was soll man auch mit einem Diabolo anfangen? Mmh, ein Aschenbecher
vielleicht, oder eine Tasse – merkwürdig die deutschen Geschenke….
Also, sammeln wir einfach alles darin: Büroklammern, Geld, SIM-Karten…
Mein abendlicher Teller ist übrigens eine Frisbee-scheibe =). Eignet
sich hervorragend für afrikanische Riesenportionen und ist sehr
praktisch, weil die Sauce nicht runterlaufen kann…

Morgen beginnt die Schule – naja, die Schüler werden im Laufe der Woche
erwartet, die Lehrer sollten anwesend sein und Unterricht vorbereiten
und dann startet der Unterricht wahrscheinlich am Freitag oder nächste
Woche.

Vielleicht fragt ihr euch, was ich denn dann bisher gemacht habe, wo ich
doch eigentlich ein Praktikum in der Schule machen soll und will?
Ich bin hier in Maseno angekommen, kenne mittlerweile die Menschen, die
hier auf dem Schulgelände wohnen, die Kinder der Nachbarn, die guten
Shops, ich gewöhne mich an Kakerlaken, nerve den Direktor wegen Wasser
u.ä., versuche mit den Kids hier zu puzzlen und ich lerne local food zu
kochen – natürlich auf offenem Feuer. =)

Austine (gehörloser Lehrer) und seine Frau, Sylvia, haben mich quasi
adoptiert und so verbringe ich die meiste Zeit mit ihnen: vormittags
üben wir KSL-Gebärden und dann plätschert der Tag mit einkaufen, kochen,
andere gehörlose Freunde besuchen, einkaufen und kochen so vor sich hin.
Man lebt und genießt Gespräche oder das gemeinsame Rumsitzen…:
Afrikanische Gelassenheit. Gar nicht so einfach zu adaptieren. Zum Glück
habe ich ja die Möglichkeit alles auf meine Kultur zu schieben: Ihr gebt
mir doch Recht, dass Deutsche unglaublich gerne alleine spazieren gehen,
oder?! 😉

Vor zwei Tagen bin ich umgezogen: jetzt bewohne ich das (wasserlose)
Gästehaus, welches ich in einer Riesenputzaktion erst einmal von
tausenden Spinnenleichen und ihren krabbelnden Genossen befreit habe.
Das Haus war ein Jahr verschlossen und unbewohnt… Stellt es euch ruhig
bildlich vor! Mittlerweile lebt es sich aber ganz gut hier, es gibt eine
Gasflasche mit aufsetzbarem Grill zum Kochen und  eine kleine
Küchenausstattung. Momentan kämpfe ich noch um ein paar Regalbretter,
damit man zumindest ein paar Sachen aufräumen kann.

Das Leben ohne Challenges (Herausforderungen) wäre doch langweilig! Ich
bin gespannt, was mich ab der nächsten Woche erwartet.

Viele Grüße
Freddy

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